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  • AutorenbildBenjamin

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die Digitalisierung Koste mehr, als dass sie aktuell bringe, so zumindest eine Aussage aus dem SRF4 Beitrag von heute. Die Aussage stimmt für mich so voll und ganz - zumindest, was die Bemühungen unserer Ämter angeht. Einige (zum Teil lose) Gedanken zur aktuellen Lage.

Unsere Gesundheitskosten steigen und steigen. Die Gründe sind vielfältig. So sind einige Behandlungen zwar günstiger geworden, nehmen dafür an Anzahl Anwendungen zu. Das Gesamtsystem wird also mehr belastet.


Ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege wäre eine Entlastung des Personals bezüglich administrativen Aufgaben. Leider geschieht genau das Gegenteil. Nicht, weil die Heimleitungen versagen, sondern weil die regulatorischen Massnahmen es verlangen.


Die Digitalisierung könnte hier effektiv helfen. Nur wird meist Blind auf neue Technologie gesetzt ohne dabei die Prozesse zu beachten. Nur weil was neu und digital ist, heisst es nicht, dass es effizienter ist. Wenn die Prozesse nicht angeschaut werden, ist es meist eher ein Hindernis.


Wichtige Ansätze für effektive Verbesserungen sind:

  • Vermeidung von Medienbrüchen & Doppelspurigkeiten

  • Hilfsmittel zur Zusammenarbeit über die eigene Bereiche und Unternehmen hinaus

  • Automatismen

Nun haben wir ja bald das EPD. Beim EPD werden allerdings Doppelspurigkeiten und Medienbrüche gefördert. Die Zusammenarbeit über das eigene Unternehmen hinaus ist NICHT Teil des EPD. Das EPD ist ein Instrument für den Bürger/die Bürgerin, welche die Freigaben erteilt. Eine Zusammenarbeit unter den Institutionen ist somit faktisch verunmöglicht. Dass jetzt die Stammgemeinschaften je einen B2B-Teil hochfahren ist löblich, aber komplett Sinnlos, da dies nur innerhalb der Stammgemeinschaften geschieht und nicht alle Leistungserbringer dabei sind. Das EPD alleine hat schon mehrere Millionen verschlungen und ist in der aktuellen Form (und in meinen Augen auch in Zukunft) nicht brauchbar für eine Effizienzsteigerung. Dazu müsste man das Fundament anders setzen. Und Automatismen sind auch kaum möglich, dazu fehlt schlicht der Standard bei den Fachapplikationen.


Themen wie MiGeL, neues Datenschutzgesetz und elektronische Rechnungsstellung helfen alle ebenfalls mit, dass die Digitalisierung zur Farce wird und in erster Linie nur Kosten verursacht.


Hier nützen auch keine hochgesteckten Projekte. Ich empfehle klar vom Kleinen zum Grossen: herausfinden,

  • wo im Betrieb/im Prozess die gleichen Daten doppelt erfasst werden

  • wo "Zetteliwirtschaft" herrscht

  • wo viel Zeit verloren geht

Daraus ergibt sich, ob andere Systeme mehr Sinn machen könnte, ob Schnittstellen nötig sind, ob die Abläufe angepasst werden müssten.


Wichtig ist, dass man seine Prozesse kennt und Grundlagenarbeit macht.

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